Äußere Merkmale
Den dsungarischen Zwerghamster erkennt man schnell und einfach durch seine einzigartigen Merkmale. Er hat einen, mit dem Körper verglichen, relativ großen Kopf mit ziemlich weit auseinander stehenden schwarzen Augen.
Größe/Gewicht
Der dsungarische Zwerghamster wird 9 bis 11cm groß. Da dieser zu der Gattung der Kurschwanzhamster gehört, beträgt die Länge dessen nur 4 mm bis 5 mm.
Das natürliche Körpergewicht eines Männchens reicht von 20 bis 50 Gramm. Das Gewicht des Weibchens liegt im Durchschnitt bei 20 bis 40 Gramm. In menschlicher Haltung wiegen die Zwerghamster meist mehr. Ab einem Gewicht, welches über 60 Gramm liegt, sind sie übergewichtig (siehe auch Ernährungsplan). Sein Gewicht hängt jedoch von der Jahreszeit ab. Von Juli bis August erreicht der Zwerghamster sein Höchstgewicht. Von Dezember bis Januar sinkt dieses bis zum niedrigsten Punkt.
Fell
Den dsungarischen Zwerghamster findet man in vielen Farbvariationen. Eine Gemeinsamkeit zwischen den Farben findet man jedoch immer, den Aalstrich der sich vom Kopf bis zum Ende zieht. Dazu erkennt man immer die Dreibogen Linie, die sich an der Seite vom Bauch bis zur Mitte ziehen. Der Erste Bogen ist auf Höhe der Backen, der zweite auf Höhe der Taille und der Dritte, der sich über die Hüfte streckt.
Die natürliche und ursprüngliche Farbe ist die sogenannte Agouti Färbung. Diese zeichnet sich durch eine gräulich, braun und schwarze Pigmentierung aus. Der Bauch ist stets weiß bis hellbeige.
Durch die menschliche Zucht hat sich eine Farbmutation gebildet, die sich Saphir nennt. Diese ist seit 1988 bekannt. Sie unterscheidet sich kaum zur Naturfarbe. Die farbliche Grundlage ist hier ein blaugrau und der Aalstrich ist nicht schwarz sondern dunkelgrau. Die Töne erstrecken sich von einem verwaschenen hellgrau bis zu einem dunklen grau. Die Farbzucht wurde zwar in England gezogen, ist aber mittlerweile auch in Europa sehr verbreitet.
Im Unterschied zu den zwei vorherigen Farben gibt es die sogenannten Pearl Zwerghamster. Diese sind seit 1989 bekannt. Genau wie die Saphir Zeichnung wurde diese in England gezogen. Bei dieser Variation gibt es zwei Alternativen, die Saphir Pearl Zwerghamster, die weiß sind, und einen nur leicht ausgeprägten Aalstrich haben. Mit zunehmendem Alter werden diese auch ganz weiß.
Die Agouti Pearls dagegen sind auch weiß aber haben eine leichte gräuliche Färbung am ganzen Körper und einen definierten grauen Aalstrich.
Die neuste Farbmusterung, Merle genannt, wurde zuerst 2004 und auch in England entdeckt. Diese Zwerghamster haben einen weißen Kragen, der sich um den Hals zieht und auch einen hellen Punkt auf dem Kopf. Abgesehen von den zwei Merkmalen haben diese Hamster eine durchgehende Saphir-, bzw Agouti Musterung am Körper. Es ist jedoch umstritten, ob diese Hamster reinrassige Dsungaren sind oder eine Kreuzung (Siehe auch Hybriden), denn sie weisen auch auf viele gesundheitliche Probleme hin.
Eine der wohl seltensten auftretenden Farbzeichnungen ist die sogenannte Umbrous Zeichnung. Der Hamster hat in diesem Fall ein sehr dunkles Fell das sich über den ganzen Körper erstreckt. Dazu ist das Fell auch dicker. Die drei Bögen am Bauch sind hier meist hellbraun.
Jede Farbvariation hängt so wie das Gewicht von der Jahreszeit ab. Dsungarische Zwerghamster machen keinen Winterschlaf und müssen sich in der freien Natur vor Feinden schützen. Das tun sie durch ihr Fell, welches im Winter heller wird und sie sich so im Schnee verstecken können. Je nach Hamster färbt sich das ganze Fell oder nur zum Teil bis auf den Aalstrich weiß. Der Fellwechsel dauert von Oktober bis Dezember, bis das Winterfell vollständig ausgeprägt ist. Das Sommerfell entwickelt sich von Februar bis Anfang April. Zu dem Farbwechsel kommt meist noch eine Verdichtung des Fells.
Der Wechsel zu den Wintermonaten bemerken die Tiere durch die Tageslänge. Sobald eine Tageslänge weniger als 14 Stunden beträgt, setzt der Wechsel ein. Aber auch die Temperatur, bei der der Hamster gehalten wird, spielt eine Rolle. Es gibt Hamster, die gar kein Winterfell entwickeln bei konstant warmer Temperatur.
Charakter und Verhalten
Wie alle Hamster Arten sind Dsungaren nachtaktiv. Es kann auch sein, dass er sich tagsüber blicken lässt, er bleibt aber meist nachts aktiv.
Die dsungarischen Zwerghamster gelten als sehr aufmerksam. In freier Wildbahn zeigen sie keine Scheu vor Menschen. Der Charakter hängt zwar vom einzelnen Tier ab, dennoch sind sie meist ruhig und umgänglich. Sie lassen sich ziemlich leicht zähmen, wenn die erforderliche Geduld aufgebracht wird. Viele sind aber auch von Anfang an Handzahm. Dennoch sind Zwerghamster trotz ihrer Gutmütigkeit keine Kuschel-, oder Schmusetiere.
Herkunft
Der Name der Dsungaren kommt aus einem Gebiet in Asien, wo sie auch her stammen: Aus der Dsungarei. Dieses Gebiet befindet sich in der chinesischen Provinz Xinjiang. Sie kommen auch im Nordosten Kasachstans und im Südwesten Sibiriens vor. In manchen Teilen der Provinz lebt der Hamster noch bis heute.
In seiner Heimat lebt der Hamster in kargen Steppen, auf Wiesen oder in Birkenwäldern.